Leseprobe für "Depressionsprogramm"



Die besondere Frage an Dr. Drill

Dürfen wir Ihnen Dr. Drill vorstellen? Als der „etwas andere Doktor“ begleitet er Sie im Programm zu verschiedenen Themen - er hat einen kritischen, bissigen, ironischen und manchmal auch absurden Ton, der durchaus zu einer inneren Auseinandersetzung oder Kritik führen kann. Wir hoffen, dass Dr. Drill Sie zum Nachdenken und auch zum Schmunzeln anregt.

Falls dies nicht der Fall ist und Sie sich durch Dr. Drill nicht ernst genommen fühlen, nehmen Sie dies gerne als Anlass zur Kontaktaufnahme mit Ihrem Coach oder Behandler.

 

Wenn Sie Dr. Drill nicht mögen, lesen Sie einfach am Ende dieses Textes weiter.

  

Ich bin bereits viele Wochen krank geschrieben. Was kann ich tun, um mich wieder besser zu fühlen?

  • Tja… das ist eine schwierige Frage. Wenn Sie schon länger krank sind, wird sich das auch nicht so einfach ändern, oder? „Leben mit der Krankheit“ heißt für mich, dass Ihr Leben erfreulicherweise immer noch vorhanden ist. Ich habe keinen Zaubertrank dafür, Sie sofort fit zu machen – aber Sie vielleicht..? Sie kennen sich viel besser als ich Sie. Eine Frage habe ich: Nehmen wir einmal an, Sie gingen in einigen Tagen wieder zur Arbeit, was würde sich sofort positiv verändern?
  • „Besser fühlen“ hängt von vielen Faktoren ab, aber besonders von einem: Selbstwertgefühl – das Gefühl, etwas wert zu sein, etwas schaffen und erreichen zu können. Sich selbst so annehmen können, wie Sie sind. Momentan schaffen Sie gar nichts? Ach kommen Sie, das brauchen Sie mir nicht zu erzählen. Sagen Sie es sich doch einfach lieber selbst. Immer und immer wieder. Oder lenken Sie sich davon ab und fangen einfach wieder an, kleine Dinge zu schaffen. Und seien Sie stolz auf sich!
  • Jeder schafft so viel, ist stark, bekommt alles hin… nur Sie nicht. Ja das ist schlimm. Millionen von Menschen bewältigen das, was sie an Anforderungen in ihrem Leben selbst gewählt haben, nur Sie - Sie sind Opfer der Situation. Es gibt vieles oder viele, die an Ihrer Situation schuld sind. Die Umstände sind auch äußerst unglücklich, und kaum wollen Sie etwas zum Guten verändern, kommt immer wieder etwas Wichtiges oder Unvorhergesehenes dazwischen. Das Problem: Manchmal profitieren wir von dem, was wir NICHT erreichen. Manchmal geht es uns gut, wenn es uns nicht so gut geht. Vielleicht kümmern sich andere dann mehr um uns, oder wir leben eigentlich ganz glücklich, wenn wir nicht so viel tun müssen, haben damit beispielsweise aber ein schlechtes Gewissen. Es können jedoch Krankheiten entstehen, wenn wir keinen anderen Ausweg aus unserer täglichen Anforderungssituation finden, als uns selbst ein wenig zu verleugnen. Also, die Maske herunter! Wie möchten Sie leben, damit es Ihnen besser gehen DARF?


Lesebeispiel 1, Seite 10
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